Alphabetisierung in Baden-Württemberg droht wegen fehlender Fördergelder zu scheitern

Alphabetisierung in Baden-Württemberg droht wegen fehlender Fördergelder zu scheitern

Alphabetisierungskurse für Erwachsene in Baden-Württemberg stehen vor ungewisser Zukunft, da die Förderung durch Bund und EU bis 2027 auslaufen könnte. Ohne diese Mittel müsste das Land künftig jährlich mindestens 6,1 Millionen Euro aufbringen. Die drohende Finanzlücke kommt zu einem Zeitpunkt, an dem jeder fünfte Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten mit grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten hat.

Besonders betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund: Fast die Hälfte von ihnen ist von geringer Literalität betroffen. Die bisherigen Integrationskurse decken den tatsächlichen Bedarf vieler Lernender oft nicht ab, sodass viele ohne ausreichende Kompetenzen zurückbleiben. Fachleute fordern niedrigschwelligere, zielgruppengerechte Angebote, um gefährdete Personen besser zu erreichen und zur Teilnahme zu motivieren.

Der mögliche Wegfall der Fördergelder gefährdet die langfristige Arbeit im Bereich der Alphabetisierung. Ohne Gegensteuerung müsste das Land entweder die steigenden Kosten selbst tragen oder sein Engagement zurückfahren – mit der Folge, dass viele Erwachsene ohne die nötigen Fähigkeiten für Beruf und Alltag bleiben.