Daniel Josefsohns ungestellte Momente der Jugendkultur in der Galeria Crone

Admin User
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Schwarz-weiß-Bild von Skulpturen.

Daniel Josefsohns ungestellte Momente der Jugendkultur in der Galeria Crone

In der Galeria Crone sind bis zum 18. November posthum die Werke des Fotografen Daniel Josefsohn (1961–2023) zu sehen. Bekannt für seine Einfänge des sorglosen Jugendgeistes, strahlen seine beiden Selbstporträts in der Ausstellung "Unseen" pure Lebensfreude aus.

Josefsohn gehörte zu einer Generation von Fotografen, die in den 1990er-Jahren hervortrat und die hedonistische Rave-Kultur sowie die Jugendszene nach dem Mauerfall dokumentierte. Seine Aufnahmen, vor allem in Berlin entstanden, unterscheiden sich von denen zeitgenössischer Kollegen wie Nan Goldin oder Wolfgang Tillmans. Während diese oft inszenierte Lebensentwürfe festhielten, fing Josefsohn seine Protagonisten im ungestellten Moment ein – authentisch und lebensnah.

Parallel dazu zeigt die Galerie ep.contemporary bis zum 18. Oktober die Ausstellung "Show Your Darling V", kuratiert von Sabine Wild. 38 Fotograf:innen sind mit je einem Werk vertreten. Das Motto "Alle Fehler korrigiert!" lädt dazu ein, über das Spannungsfeld zwischen Pragmatismus und Regeln nachzudenken. Norbert Holicks Beitrag etwa zeigt eine mit durchsichtigem Klebeband geflickte defekte Rückleuchte eines Mini – ein treffendes Bild für diese Ambivalenz.

Während Josefsohns Werke in der Galeria Crone einen nostalgischen Blick auf die Zeit nach der Wiedervereinigung werfen, bietet "Show Your Darling V" bei ep.contemporary eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit fotografischen Themen. Beide Ausstellungen gewähren einzigartige Einblicke in die Vielfalt und den Reichtum des Mediums Fotografie.