„Schwarzer Donnerstag“: Wie Stuttgart 21 vor 15 Jahren eskalierte und Deutschland spaltete

Admin User
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Menschen mit Plakaten auf einer Straße, mit Gebäuden, Bäumen, Laternen und dem Himmel im Hintergrund.

„Schwarzer Donnerstag“: Wie Stuttgart 21 vor 15 Jahren eskalierte und Deutschland spaltete

Vor fünfzehn Jahren erreichte der Streit um Stuttgart 21 auf dem sogenannten "Schwarzen Donnerstag" seinen Höhepunkt. Am 30. September 2010 kam es im Stuttgarter Schlossgarten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Die Konfrontation hinterließ tiefe Spuren – sowohl körperliche als auch politische – und hatte für zentrale Akteure in den folgenden Jahren juristische und persönliche Konsequenzen.

Die Ereignisse des Schwarzen Donnerstags waren das Ergebnis jahrelanger wachsender Proteste gegen das umstrittene Bahnprojekt. Demonstranten hatten sich im Schlossgarten versammelt, um die Bauarbeiten zu blockieren, woraufhin die Polizei mit massivem Einsatz reagierte. Wasserwerfer, Schlagstöcke und Tränengas kamen zum Einsatz, Hundert Menschen wurden verletzt. Unter ihnen war Dietrich Wagner, dessen schwere Gesichtsverletzungen zu einem prägenden Symbol des Konflikts wurden.

Das fünfzehnjährige Jubiläum des Schwarzen Donnerstags erinnert an die tiefen Gräben, die Stuttgart 21 in der Gesellschaft aufriss. Rechtsstreitigkeiten, öffentliche Entschuldigungen und persönliche Verluste folgten der Konfrontation und prägten das Leben der Beteiligten nachhaltig. Zwar wurde das Bahnprojekt schließlich umgesetzt, doch die Ereignisse jenes Tages hinterließen ein bleibendes Erbe in der politischen und sozialen Landschaft Stuttgarts.