Späte Notdienstpläne in Baden-Württemberg bringen Apotheker in Zeitnot

Admin User
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Eine Apotheke mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude in der linken Ecke.

Späte Notdienstpläne in Baden-Württemberg bringen Apotheker in Zeitnot

Apotheker in Baden-Württemberg: Späte Dienstpläne sorgen für Ärger

Dr. Daniel Negyesi, Apotheker in Baden-Württemberg, sah sich mit einem Planungsproblem konfrontiert: Der Dienstplan für den Notdienst an Neujahr traf spät ein. Die Zuteilung der Bereitschaftsdienste, die regelt, welche Apotheken im Notfall geöffnet haben, erreichte ihn verspätet – ein Ärgernis, das unter Kollegen eine Debatte auslöste.

Die Apothekerkammer Baden-Württemberg veröffentlichte den Notdienstplan für 2025 erst am 31. Oktober. Als Grund für die Verzögerung nannte sie die hohe Zahl an Apotheken-Schließungen und die notwendige Abstimmung mit den Nachbarbundesländern. Dieser als 'Vortauschphase' bekannte Prozess soll eine faire Verteilung der Dienste unter den Apotheken sicherstellen.

Negyesi wurde der Neujahrsdienst zugewiesen – ein Termin, der sich nur schwer tauschen ließ. Für ihn kam der Plan zu spät: Er hatte gehofft, nach acht Jahren erstmals wieder Weihnachten mit seiner Familie in Ungarn verbringen zu können. Die späte Bekanntgabe erschwerte zudem die Vorbereitung auf einen voraussichtlich stressigen Notdienst, da einige Kunden weite Wege zur nächsten Bereitschaftsapotheke zurücklegen müssen.

In anderen Landesapothekerkammern erhalten Apothekenbesitzer ihre Dienstpläne für das Folgejahr deutlich früher – teilweise bereits Ende Juni. Negyesi schlägt vor, das Verfahren zu verbessern, indem ein vorläufiger Plan für die erste Jahreshälfte bis Ende Juni verschickt wird, während die zweite Hälfte bis Ende Oktober finalisiert sein sollte. So hätten Apotheker mehr Zeit, ihr Privatleben zu organisieren und gleichzeitig die personelle Besetzung im Notfall zu gewährleisten.

Erstmals wurde der Notdienstplan in Baden-Württemberg 2025 mit Unterstützung von KI erstellt. Zwar führte dies zu einer effizienteren Planung, doch spaltet die Neuerung die Apotheker: Einige begrüßen den Fortschritt, andere äußern Bedenken gegenüber dem Verfahren.

Die verspätete Veröffentlichung des Notdienstplans in Baden-Württemberg hat Dr. Daniel Negyesi vor Probleme gestellt und unter Apothekern eine Diskussion ausgelöst. Die Kammer räumt die Verzögerung ein und führt sie auf den komplexen Planungsprozess zurück. Negyesi plädiert für eine frühere Bekanntgabe, um Apothekern mehr Spielraum für die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu geben. Der Einsatz von KI bei der Erstellung des Plans sorgt zwar für mehr Effizienz, stößt aber auf geteilte Meinungen in der Branche.