Traditions-Schreinerei Mocopinus nach 160 Jahren in der Insolvenz

Admin User
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Bäume in der Nähe eines historischen Gebäudes mit einer Brücke.

Traditions-Schreinerei Mocopinus nach 160 Jahren in der Insolvenz

Pleite des Holzbauunternehmens: Traditions-Schreinerei nach 160 Jahren am Holzmarkt insolvent

Zusammenfassung Der langjährige Holzbaubetrieb Mocopinus hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind 270 Mitarbeiter an drei Standorten.

Artikel Die traditionsreiche Holzbau-Firma Mocopinus, die seit 160 Jahren am Markt tätig ist, hat Eigenverwaltung nach der Insolvenzordnung beantragt. Der Schritt folgt auf jahrelange finanzielle Belastungen durch steigende Kosten und Marktturbulenzen. Vorerst bleiben alle drei Standorte in Betrieb, und es wurden keine sofortigen Entlassungen bekannt gegeben.

Das Amtsgericht Ulm hat das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Der Rechtsanwalt Georg Jakob Stemshorn von der Kanzlei Pluta wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Geschäftsführer Ulrich Braig erklärte, das Unternehmen strebe unter gerichtlicher Aufsicht eine finanzielle Stabilisierung und eine gesicherte Zukunft an.

Die Produktion läuft an den drei Standorten Ulm, Ammelshain bei Leipzig und Karlsruhe weiter. Bestehende Verträge und Lieferantenvereinbarungen bleiben bestehen, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Die 270 von der Insolvenz betroffenen Mitarbeiter erhalten für die nächsten drei Monate Löhne, finanziert durch die Bundesagentur für Arbeit.

Mehrere Faktoren haben Mocopinus in finanzielle Schwierigkeiten gebracht: der Baubranchen-Abschwung, stark gestiegene Rohstoffpreise und hohe Energiekosten haben die Gewinnmargen gedrückt. Lohnerhöhungen und steigende Zinsen verschärften die Lage zusätzlich. Der Wegfall der sibirischen Lärche – ein zentrales Material – aufgrund der Ukraine-Kriegssanktionen belastete zudem die Lieferkette des Unternehmens.

Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden die nächsten Schritte für Mocopinus geklärt. Bis auf Weiteres arbeitet das Unternehmen unter gerichtlicher Aufsicht weiter. Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sind kurzfristig abgesichert, während die Verhandlungen laufen.