Urteil im Baden-Württemberg verändert VAT-Regeln für Brennereien

Admin User
2 Min.
Ein Bierflasche mit Etiketten liegt auf einem Holzweg.

Urteil im Baden-Württemberg verändert VAT-Regeln für Brennereien

Ein aktuelles Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg hat weitreichende Folgen für Brennereien in der gesamten Region. Das Gericht entschied, dass Einnahmen aus der Herstellung und dem Verkauf alkoholfreier Getränke nicht unter die pauschale landwirtschaftliche Mehrwertsteuerregelung fallen, sondern dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 % unterliegen. Das Gericht präzisierte, dass die Destillation von Rohalkohol aus Fruchtmaische nicht als landwirtschaftliche Tätigkeit oder Dienstleistung einzustufen ist. Damit müssen Kleinbrennereien und Obstbrennereien ihre Erlöse aus dem Branntweinverkauf künftig mit dem vollen Steuersatz von 19 % versteuern. Der Streitfall ging von einem Obstbauern aus, dessen Antrag auf pauschale Besteuerung aller Verkäufe vom Finanzamt abgelehnt worden war – was schließlich zu diesem Urteil führte. Brennereien wird empfohlen, ihre Mehrwertsteuer-Praxis angesichts dieser Entscheidung zu überprüfen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da eine Revision beim Bundesfinanzhof anhängig ist. Bis zur endgültigen Klärung sollten sich Betroffene mit ihren Steuerberatern abstimmen, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. Die Entscheidung des Finanzgerichts Baden-Württemberg bringt Klarheit in die umsatzsteuerliche Behandlung von Alkoholverkäufen: Brennereien müssen nun den regulären Satz von 19 % anwenden – die pauschale Landwirtschaftsregelung gilt hier nicht mehr. Da das Revisionsverfahren noch läuft, wird Brennereien geraten, ihre Abrechnungspraxis zu prüfen und fachkundigen Rat einzuholen, um die neuen Vorgaben korrekt umzusetzen.