Wolfram Weimers vergessener Gedichtband „Kopfpilz“ enthüllt seine wilde Jugend

Admin User
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Eine Frau ist in der Mitte des Bildes dargestellt, mit Text oben.

Wolfram Weimers vergessener Gedichtband „Kopfpilz“ enthüllt seine wilde Jugend

Ein längst vergessener Gedichtband des aktuellen Staatsministers für Kultur, Wolfram Weimer, ist wiederaufgetaucht und zeigt eine völlig andere Seite des Politikers. "Kopfpilz" – selbstveröffentlicht, als Weimer erst 21 Jahre alt war – steht in krassem Gegensatz zu seinen späteren konservativen Werken wie "Warum die Rückkehr der Religion eine gute Sache ist" oder dem "Konservativen Manifest". Schon das Cover des Buches, das drei schreiende Köpfe im Stil Edvard Munchs zeigt, deutet auf seinen provokanten Inhalt hin.

Weimers frühe Lyrik hat wenig gemein mit der bedachten Prosa seiner späteren Karriere. Stattdessen erinnern die Verse in "Kopfpilz" eher an den rohen, aggressiven Stil von Rammstein-Frontmann Till Lindemann als an romantische Dichter wie Novalis. Einige Gedichte, etwa "Unglück" ("Missgeschick"), schildern drastische und verstörende Szenen – darunter eine mit einer schwangeren Frau. Andere enthalten derbe, sexuell explizite Sprache und stilistische Brüche, die selbst Jahrzehnte später noch auffallen.

Die Wiederentdeckung von "Kopfpilz" gewährt einen seltenen Einblick in Weimers frühe kreative Stimme – eine, die mit seinem heutigen öffentlichen Image kollidiert. Als Staatsminister für Kultur wirft sein jugendliches Werk nun ein überraschendes Licht auf den Kontrast zu den konservativen und religiösen Themen, für die er heute eintritt. Die Seltenheit des Buches verstärkt dabei nur seinen mysteriösen Reiz und lässt seinen endgültigen Einfluss auf sein literarisches Erbe offen.