Rückversicherer erhöhen Kfz-Tarife 2024 – wie die Branche gegen den Kostendruck kämpft

Rückversicherer erhöhen Kfz-Tarife 2024 – wie die Branche gegen den Kostendruck kämpft

Jährliches Rückversicherungstreffen in Baden-Baden: Branche diskutiert Tarife für 2024 und Kostendruck im Kfz-Versicherungsmarkt Beim kürzlich stattgefundenen traditionellen Rückversicherungstreffen in Baden-Baden haben führende Akteure wie die Munich Re, die E+S Rückversicherung AG und die Allianz über die Vertragsbedingungen für das Jahr 2024 verhandelt. Im Mittelpunkt standen dabei die Erholung des deutschen Kfz-Versicherungsmarktes sowie die Anpassung der Prämien, um in einem stabilen Marktumfeld die Kosten besser zu steuern. Das Treffen fand vor dem Hintergrund stark gestiegener Reparatur- und Ersatzteilkosten statt, die sich überproportional entwickelt haben. Allein die Preise für Autoteile sind innerhalb eines Jahrzehnts um mehr als 80 Prozent gestiegen – während die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum nur um etwa 30 Prozent zulegten. Dieser Kostendruck hat die Versicherer hart getroffen: In den vergangenen zwei Jahren gaben sie fünf Milliarden Euro mehr für Schadensfälle aus, als sie an Beiträgen eingenommen hatten. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, planen die Versicherer nun gezielte Preisanpassungen. Trotz eines aktuell etwas entspannteren Rückversicherungsmarktes bleibt die Nachfrage nach Kfz-Policen weiterhin hoch. Thorsten Steinmann, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück Deutschland, rechnet für das laufende Jahr mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet ein „technisches Ergebnis“ im Plus. Das Baden-Badener Treffen hat die Weichen für 2024 gestellt: Die Branche will die Kosten besser kontrollieren und die Profitabilität wiederherstellen. Entscheidend dafür ist die Bewältigung des anhaltenden Kostendrucks durch Reparaturen und Ersatzteile – eine Voraussetzung für einen nachhaltigen Kfz-Versicherungsmarkt in Deutschland.